EUR-CHF – Wechselkurs Prognose historisch


Der Schweizer Franken

Der Schweizer Franken ist das offizielle Zahlungsmittel der Schweiz und Lichtensteins, sowie der deutsch-italienischen Exklave Campione d’Italia. Der Schweizer Franken gilt als eine der stabilsten und krisensichersten Währungen der Welt und gilt aufgrund des Vertrauens in den schweizerischen Finanzplatz als Anlagewährung. Er wird international mit CHF abgekürzt und in 100 Rappen unterteilt.

Nach der Gründung des Schweizer Bundesstaates führt dieser 1850 den Schweizer Franken ein. Bis 1927 bleibt die Schweiz Teil der Lateinischen Münzunion. Innerhalb dieser sind Münzen aus Frankreich, Belgien, Italien und Griechenland offizielle Zahlungsmittel mit Bindung an einen festen Silber- und Goldanteil. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Franken Teil des Bretton-Woods-Systems fester Wechselkurse um den US-Dollar und dessen Wertbindung an Gold. Mit der Freigabe der Kurse 1973 erfährt er einen starke Aufwertung. Sie basiert auf der guten wirtschaftlichen Entwicklung sowie der politischen Stabilität und Neutralität der Schweiz. Seitdem gilt er als sichere, stabile Währung.

Der Euro

Der Euro entsteht auf Basis des Vertrages von Maastricht aus 1992 als gemeinsame Währung von inzwischen 19 Staaten der Europäischen Union. Er kürzt sich mit dem internationalen Code EUR oder dem Symbol € ab und besteht aus 100 Cent.

Zunächst 1999 als Buchwährung eingeführt, emittiert die Europäische Zentralbank 2002 Bargeld an die Bürger der teilnehmenden Staaten. Nur Großbritannien, Dänemark, Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Schweden, Tschechien und Ungarn behalten eigene Währungen.

Der Wechselkurs zwischen Schweizer Franken und Euro

Die Schweiz ist kein Mitglied der EU, durch bilaterale Vereinbarungen und Freihandelsabkommen jedoch stark mit dieser verbunden. Über 50 Prozent der Exporte aus der Schweiz (2016) gehen in Länder der Europäischen Union. Danach folgen mit 14 Prozent die USA.

Die Eurokrise und die hohen Staatsschulden der USA schwächen Euro und US-Dollar. Die zunehmende Stärke und anhaltende Überbewertung des Franken belastet die exportorientierte Schweizer Wirtschaft. Sie verteuert Importe für deren Handelspartner und birgt das Risiko einer Deflation. 2008 beschließt die USA zusätzlich zur Niedrigzins-Politik eine quantitative Lockerung zum Bekämpfen der Wirtschaftskrise. Der Franken erreicht Höchstwerte von über 1,50 zum Euro und 1,30 zum US-Dollar.

Um ein unkontrolliertes Ansteigen des CHF zu verhindern, setzt die Schweizer Nationalbank (SNB) von 2011 einen Mindestkurs zum EUR von 1,20 fest. Das Halten des Mindestkurses erfordert jedoch immer stärkere, nicht aufrechtzuerhaltende Interventionen der Nationalbank. Infolge der Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar nach ersten Leitzinserhöhungen in den USA hebt die SNB den Mindestkurs 2015 auf. Im gleichen Jahr entscheidet sich die EZB zum Kauf von Staatsanleihen. Folge ist ein schwächerer Euro als wirtschaftliche Stütze der Europeripherie. Die Notierung EUR/CHF stürzt mit dem plötzlichen Ende des Mindestkurses bis unter die Parität ab. Für in Franken verschuldete Kommunen und EU-Bürger verteuert sich die Rückzahlung der Kredite erheblich. Die Schweizer Wirtschaft leidet unter dem Wechselkurs. In den Folgejahren normalisiert sich dieser.

Inzwischen bewegt sich der Kurs des Franken gegen einen erholten Euro in einer politisch und wirtschaftlich stärkeren EU um 1,10. Auch wenn diese Notierung noch als überbewertet gilt, arrangiert sich die Schweizer Wirtschaft. Wertet der Euro nach ersten EZB-Zinserhöhungen wieder auf, nähme dies weiter Druck vom Schweizer Franken. Zum Schutz der Wirtschaft begrenzen die EU-Währungshüter jedoch stets einen übermäßigen Anstieg des Euro. Durch die enge wirtschaftliche Verknüpfung bleiben Euro und Franken weiterhin stark verbunden.

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